Die optimale Bearbeitungstechnik ist im Ackerbau oft nicht nur mit einem fixen Verfahren möglich. Wer als produzierender Landwirt die Bewirtschaftung nach ökologischen und agronomischen Aspekten ausführt, braucht vielleicht in einem Jahr ein mechanisches Verfahren und in einem anderen Jahr ein chemisches Verfahren. Auf dem Betrieb von Bruno Rosenberg (siehe Artikel «Der Unterschnitt bettet die Saat im Boden ein») präsentierten sich im gleichen Jahr (2024) zwei Nachbarparzellen komplett unterschiedlich.
Das führte dazu, dass Rosenberg eine Gründüngung einmal mit der Direktsaatmaschine aussäte und einmal mit der Mulchsaatmaschine. Als Lohnunternehmer hat Bruno Rosenberg Zugang zu sämtlichen Systemen von der Pflug- bis zur Direktsaat und musste nur das passende Gerät anhängen. Als Landwirt mit Eigenmechanisierung ist es wirtschaftlich kaum möglich, sich in dieser Breite zu mechanisieren. Der überbetriebliche Maschineneinsatz oder der Lohnunternehmer bieten Lösungen. Allerdings gibt es auch hier Grenzen.
Anhand der Situation bei Bruno Rosenberg zeigt sich nun ein Beispiel, warum er bei zwei Parzellen unterschiedliche Verfahren wählte, um eine Guizotia-Gründüngung vor Wintergerste zu säen.
1. Fall: Ausfallraps mit Wurzelunkräutern
Die Parzelle wurde chemisch behandelt, um die Blacken zu stoppen. Dies stoppte auch den Ausfallraps. Die Saat erfolgte mit der Direktsaatmaschine.
2. Fall: Nur Ausfallraps
Der Ausfallraps und einjährige Unkräuter wurden mit einer Mulchfräse mechanisch gestoppt und die Saat mit der Aufbausämaschine gleichzeitig ausgebracht. Mit diesem Verfahren ist die Hangparzelle auch maximal vor Erosion geschützt.
Im zweiten Fall wäre die chemische Variante mit Direktsaat ebenfalls möglich gewesen. Bruno Rosenberg entschied sich jedoch für die mechanische und als ökologisch angesehene Variante. Allerdings erhöht sich das Erosionsrisiko nach dem Maschineneinsatz deutlich.
