Kurz & bündig
- Rapid Technic AG hat die Serienproduktion des Cosmos gestartet.
- Der Cosmos mäht boden-schonend und trotzdem schnell.
- Die Maschine fährt autonom, muss aber noch überwacht werden.

Die Rapid Technic AG ist ein Spezialist für die Produktion von einachsigen Geräteträgern. Aus der ursprünglichen Motormäherproduktion werden heute diverse Baureihen für den landwirtschaftlichen und kommunalen Einsatzbereich mit unterschiedlichen Anbaugeräten entwickelt und gebaut.

Nun hat das Unternehmen aus Killwangen AG die Serienproduktion seiner neuesten Entwicklung gestartet. Es handelt sich um den Futter-Mähroboter namens Cosmos. Dieser schneidet selbstständig ein ganzes Feld. Der Bediener kann die Maschine mit der Funkbedienung aus der Ferne überwachen und muss nicht hinterherlaufen.

Schnelles und genaues Arbeiten gibt Schlagkraft

Die Grundmaschine ist ein Geräteträger mit einem 23-PS-Verbrennungsmotor. Dieser produziert mit einem Generator Strom. Die Antriebe zum Mähen und zum Fahren erfolgen elektrisch, ebenso das Anheben des Mähbalkens. Werden Akkus dereinst leistungsstärker, ist eine Umrüstung auf einen vollelektrischen Antrieb leicht möglich.[IMG 2]

Der Cosmos ist mit einer Arbeitsgeschwindigkeit bis 12 km/h leistungsstärker als ein handgeführter Motormäher, bei welchem die Geschwindigkeit auf 9 km/h begrenzt ist. Die satellitengestützte Spurführung mit RTK kann mit minimaler Überlappung arbeiten. Diese Fähigkeiten erhöhen die Schlagkraft. Das ist eine wichtige Voraussetzung, damit der Cosmos als Flächenmaschine auch im Flachland als leichte Alternative zu Mähmaschinen am Traktor konkurrenzfähig ist.

Zeitfenster können besser genutzt werden

Der Cosmos hat ein Gesamtgewicht von rund 760 kg. Im Vergleich zu einem Traktor mit einem Frontmähwerk ist das Gewicht um ein Vielfaches geringer. Der Boden wird weniger belastet, insbesondere auch beim Wenden, wenn beim Frontmähwerk am Traktor viel Gewicht auf der Vorderachse lastet. In der bisherigen Erprobungsphase der letzten Jahre hat es sich gezeigt, dass es durch das geringe Gewicht möglich ist, bereits bei weniger abgetrocknetem Boden zu mähen, ohne grosse Spurschäden und Futterverschmutzungen zu verursachen. Bei kurzen Erntefenstern kann dies bei der Futterkonservierung ein Vorteil sein. Je schwieriger die Bedingungen sind, desto grösser ist der Vorteil einer leichten Mähmaschine. Aber auch tragfähige Böden bevorzugen leichte Maschinen.

Bediener überwacht die Maschine während des Mähens

Der Cosmos ist mit einem Doppelmessermähbalken ausgerüstet. Holmen zur Bedienung gibt es an der Maschine nicht. Die manuelle Bedienung erfolgt über die Fernsteuerung. Der Bediener muss sich in der Nähe befinden, die Maschine darf noch nicht ganz sich selbst überlassen werden. Der Bediener trägt nach wie vor die Verantwortung. Allerdings seien bereits Tests am Laufen, welche in einem nächsten Entwicklungsschritt eine vollständige Autonomie des Cosmos ermöglichen sollen, wie Produktmanager Reto Häfliger mitteilt.

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Die ersten zehn Maschinen, die nun in Serie produziert sind, kommen mit einem Mietsystem bei den Kunden zum Einsatz. So können auch kommende Entwicklungsschritte auf diesen Maschinen nachgerüstet werden.

Hohe Funktionssicherheit ist wichtig

Fährt die Maschine autonom, ist eine hohe Funktionssicherheit wichtig. Fährt man bei einer handgeführten Maschine etwas rückwärts, um eine Verstopfung zu beheben, sollte dies beim autonomen Einsatz gar nicht erst geschehen.

Hier hat Rapid viel in die Entwicklung der Antriebstechnik investiert. Obschon der Antrieb elektrisch ist und der Motor direkt am Messer platziert werden könnte, war dies nicht praxistauglich. Die Antriebsteile neben dem Balken waren zu mächtig, was ein Risiko für den Futteraufschub ist. Hier wurden schlanke Antriebe entwickelt.

Der Mähbalkenmotor ist zentral auf dem Mähwerk platziert. Die Antriebe zu den Messern erfolgen mechanisch, wobei ein Messer von links und das andere von rechts betrieben wird. Dadurch bewegen sich die Messer besonders ruhig. Der Endantrieb zu den Messern konnte so besonders schlank ausgeführt werden und hindert den Futterfluss wenig.

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In der Arbeitsposition wird die Schnitttiefe über Tasträder und über Gleitsohlen in unterschiedlichen Höhen am Mähbalken geführt. Beim Wenden heben die Manövrierräder den Mähbalken aus. Während des Mähens sind diese schwenkbaren Räder an einem Gestänge nach oben gehoben.

Rapid liefert mit dem Cosmos auch einen Autoanhänger mit. Dieser ist mit Rampen und einer Voreinrichtung für die Fixierung der Maschine für einen sicheren Transport ausgerüstet. Auch Ersatzmesser können so mitgeführt werden.

Zum Arbeitsbeginn am Feld fährt der Bediener auf der Plattform mit und lenkt den Cosmos manuell. Er fährt einmal rund um das Feld und mäht Hindernisse wie Schächte oder Bäume etc. aus. Danach erkennt die Software die Sperrflächen und bearbeitet das Feld innerhalb automatisch weiter. Mit der von Rapid selbst entwickelten Software wird danach ein Vorschlag für effiziente Arbeitslinien gemacht. Diese lassen sich auf Wunsch manuell anpassen. Die Software speichert jeden Auftrag ab und erkennt das Feld beim nächsten Auftrag.