Landmaschinen sind teuer und belasten die Finanzen eines Betriebs stark. Umso wichtiger ist es, eine möglichst hohe Auslastung zu erreichen, in welcher dann auch wirklich wertige Arbeit produziert wird.
Je flexibler und vielseitiger eine Maschine eingesetzt werden kann, desto höher ist automatisch die Auslastung und umso tiefer sind die Flächenkosten.
Maschinen für den flexiblen Einsatz
Die Leiser AG baut Maschinen für einen flexiblen Einsatz. Das Unternehmen aus Reiden LU realisiert seit einigen Jahren Maschinen für die Bodenbearbeitung und die Saat, welche auf der Supermaxx von Güttler basieren und mit Zinkensätechnik ausgerüstet wurden. Sie tragen den Namen «Schweizer Innovation».
Neu hat die Leiser AG die Swiss-Seed-Profi-Säkombination entwickelt. Dies mit dem Aspekt, bei gleicher Schlagkraft noch mehr Säpräzision zu erreichen. Diese Maschine, die auf der Supermaxx Culti basiert, verfügt über ein Sämodul mit Doppelscheibenschare und Andruckrolle mit einem Reihenabstand von 12,5 Zentimetern.
Gleichzeitig wurde auch eine Breitsaateinrichtung aufgebaut, sodass der Anwender flexibel entscheiden kann, mit welchem Verfahren er säen will. Weiter wurde das Zinkenfeld von fünf auf vier Balken reduziert, die Arbeitsbreite auf genau 5 Meter angepasst, die hydraulische Klappung versetzt und eine neue Aufnahme für die Prismenwalze konstruiert. Beide Maschinen wurden aufgrund von Kundenwünschen realisiert, wie Matthias Anliker von der Leiser AG erklärt. Das Sämodul der Swiss-Seed-Profi-Säkombination legt die Saat in ein durch den Rollfix rückverfestigtes Saatbett.
Präzisionssaat und exakte Tiefenführung
Die Arbeitstiefen der Schare für die Bodenbearbeitung lassen sich bei der neuen Maschine unabhängig zur Tiefenführung der Säscheiben einstellen. Das Sämodul und die Walze für die Rückverfestigung lassen sich bei Bedarf gesondert entfernen. So kann die Maschine als «normale» Supermaxx ihrem ursprünglichen Zweck als Bodenbearbeitungsgerät oder beispielsweise für die Unkrautkur oder den Umbruch verwendet werden. Dadurch lässt sich der Einsatzbereich der Maschine deutlich erhöhen.
Hier liegt die Chance, die Wirtschaftlichkeit bei den Maschinenkosten durch eine höhere Auslastung zu verbessern. Dies, obwohl der Aufbau der Saattechnik den Kaufpreis gegenüber der alleinigen Grundmaschine weit mehr als verdoppelt.
Flexibilität ermöglicht höhere Auslastung
Besonders attraktiv zeigt sich in der Praxis die hohe Schlagkraft der beiden klappbaren Varianten mit 5 und 6 Meter Arbeitsbreite. Die 5-Meter-Maschine wiegt rund 3100 Kilogramm. Für dieses Gewicht ist ein Traktor mit rund 160 PS erforderlich. Allein für die Zugkraft ginge es auch mit weniger PS.
Die Swiss Seed Profi deckt den Einsatzbereich von der Bodenbearbeitung bis zur Saat aller Kulturen ausser Einzelkorn ab. Dies mit hoher Präzision und Schlagkraft bei tieferem Spritverbrauch gegenüber zapfwellenbetriebenen Geräten. Das ist attraktiv, weil damit die Auslastung der Grundmaschine mit wertiger Arbeit erhöht werden kann. Der erwähnte Zugkraftbedarf ist auf die 5-Meter-Maschine bezogen und ist vergleichbar mit Traktoren, wie sie an konventionellen 3-Meter-Kombinationen eingesetzt werden. Bei entsprechender Nachfrage kann mit der Swiss Seed Profi bei gleichem Zugkrafteinsatz mehr Fläche gemacht werden.
Schnellwechselsystem für die Maschineneinrichtung
Die Swiss Seed Profi gibt es in Arbeitsbreiten von 3, 5 und 6 Metern. Die Doppelfederzinken sind mit einem Abstand von 15 Zentimetern auf vier Balken verteilt. Sie können mit Schmal- oder Flügelscharen bestückt werden. Eine Prismenwalze festigt das Saatbett vor den Säscharen.
Das Doppelscheiben-Scharaggregat und die Prismenwalzen haben ein Schnellwechselsystem für den raschen An- und Abbau. An dessen Stelle lässt sich ein Striegelfeld montieren und mit optionalen Stützrädern als Tiefenführung wird etwa eine Unkrautkur oder ein Wiesenumbruch möglich. Der Saatguttank fasst 670 Liter und das Saatgut gelangt über zwei Verteilköpfe zu den Reihen. Über die Säelektronik und über entsprechende Magnetventile lassen sich Fahrgassen und Hasengassen sowie eine Halbseitenschaltung schalten.
Mit einem Preis von über 70 000 Franken für die 5-Meter-Maschine ist die Investition beachtlich. Doch das Potenzial liegt in der Flexibilität. Wer auf multifunktionale Technik setzt und seinen Maschinenpark entsprechend anpasst, kann Fixkosten reduzieren und gleichzeitig die Auslastung erhöhen.
Maschinen auslasten, Produktionsziele erreichen
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Landmaschinen sind teuer und belasten die Finanzen eines Betriebs stark. Umso wichtiger ist es, eine möglichst hohe Auslastung zu erreichen, denn dies reduziert die Kosten pro Hektare. Je flexibler und vielseitiger eine Maschine eingesetzt werden kann, desto höher ist automatisch die Auslastung und umso tiefer sind wiederum die Flächenkosten. Weiter müssen Faktoren wie Unterhalt und Leistungsbedarf für den Betrieb sowie den Werterhalt der Maschine für eine wirtschaftliche Betrachtung miteinbezogen werden.
Wichtig dabei ist, dass Maschinen mit wertiger Arbeit ausgelastet werden, welche zum Erreichen von Produktionszielen wirklich notwendig ist. Konkret: Den Pflug nicht einsetzen, um ihn auszulasten, wenn das Produktionsziel auch mit weniger intensiver Bewirtschaftung erreicht werden kann.
Gemäss dem «Kostenkatalog 2025» von Agroscope sind die Kosten für die Nutzung von Landmaschinen weitgehend stabil geblieben. Der Kostenkatalog listet Richtwerte für die Kosten von Maschinen, Arbeit, Gebäude und Hoftechnik auf.