In einem fetten Silokübel kann Futter günstiger siliert werden, als wenn für das gleiche Lagervolumen mehrere Behälter aufgestellt werden.

«Das ist eine Verlockung, der man widerstehen sollte, ein minimaler Vorschub ist immer einzuhalten», sagt René Bünter, Geschäftsführer der Schweizer Silovereinigung.

Bei Hochsilos liegt die minimale Entnahmemenge bei 10 oder noch besser bis zu 20 Zentimetern pro Tag, was rund einen Meter pro Woche ergibt. Diese Empfehlung gilt auch für den Winter, besonders wenn die Entnahme im oberen Teil des Silos erfolgt, wo die Dichte geringer ist und der Sauerstoff leichter eindringen kann. Bei Fahrsilos empfiehlt die Silovereinigung in ihrer Broschüre zur «Berechnung von Gärfuttersilos» einen minimalen Vorschub von 1,5 Metern im Winter und 2 Metern im Sommer.

Um die geeigneten Dimensionierungen bei Siloanlagen zu berechnen, haben die Silovereinigung und Agridea ein Berechnungstool entwickelt, welches für die betriebsspezifische Planung zur Verfügung steht. [IMG 2]

René Bünter, welches sind die häufigsten Fehler, wenn die Dimensionen von Siloanlagen geplant werden?

René Bünter: Entscheidend ist der geplante durchschnittliche Tierbestand und von welcher Ration künftig ausgegangen werden soll. Deshalb soll auch die Frage beantwortet werden: Wäre eine gemeinsame Realisierung und das Betreiben einer Futterkonservierungs-Gesellschaft eine Option? Dafür gibt es positive Beispiele, welche auch seit vielen Jahren funktionieren.

Wie oft tappt man in die Preisfalle?

Ich spreche nicht von Preisfalle. Es sind die gängigen Planungsinstrumente konsequent anzuwenden und letztlich ein Entscheid zu fällen, welcher zur künftigen Betriebsausrichtung passt.

Welches sind die wichtigsten Gründe, sich für Fahr- oder Hochsilo oder für Siloballen zu entscheiden?

Die Ausgangslage, die bisherige Mechanisierung und die Situierung im Hofzentrum sind wichtige Kriterien für die Wahl des Verfahrens. Kombinationen können durchaus zu Lösungen führen.

Gibt es momentan einen Trend für Hoch- oder Fahrsilos?

Zumindest in der Schweiz gibt es keinen eindeutigen Trend. Es gibt grosse Betriebe, welche von Hochsilo zu Fahrsilo umstellen und umgekehrt. Arbeits- und betriebswirtschaftliche Überlegungen sind zwingend anzustellen.

Wie viel Reserve soll man bei der Dimensionierung der Siloanlagen einplanen für einen möglichen zukünftigen Mehrbedarf, wenn die Tierhaltung erweitert wird?

Es sind generell 15 Prozent Konservierungsverluste sowie 5 bis 10 Prozent Futterreste einzuplanen. Zusätzlich sollte man noch 10 bis 20 Prozent Reserven schaffen. Diese Reserven braucht es auch, um witterungsbedingte Ertragsschwankungen über die Jahre aufzufangen.

Wie sinnvoll ist es, aus Flexibilitätsgründen nebst festen Siloanlagen bei Bedarf auch Ballen zu produzieren?

Das bietet viele Vorteile; zum Beispiel ist eine gesonderte Lagerung und Fütterung möglich und die Ballen sind auch handelbar. Natürlich sind die Nachteile zu bedenken, wie mannigfache Verletzungsgefahren, das Handling im Stall und dass eine Balle so rasch wie möglich verfüttert werden soll.