Kurz & bündig
- Mechanische Feldhygiene wird immer wichtiger, da chemische Möglichkeiten ausdünnen.
- Bei groben Bodeneingriffen verdunstet jedoch viel Wasser.
- Eine Arbeitstiefe von weniger als fünf Zentimetern senkt die Wasserverdunstung.
Ausfallgetreide und Unkrautsamen stören bei der Feldhygiene. Mit dem Ausfallgetreide soll nicht noch ein weiteres Mal die gleiche Kultur auflaufen. Das torpediert die Fruchtfolge, welche durch den Fruchtwechsel die Gesundheit der Pflanzen stärken soll. Und Unkraut stört sowieso immer.
Auch bei Schädlingen kann man mit dem passenden Management nach der Ernte die Verbreitung erschweren oder verhindern. Durch Mulchen, um die Verrottung von Maispflanzenrückständen zu fördern, können Fusarien reduziert werden, die sonst in Pflanzenrückständen überwintern können. Ausser mit Mulchgeräten kann die Verrottung auch mit Messerwalzen oder Crosscutter-Scheiben an Kurzscheibeneggen unterstützt werden.
Nackter Boden überhitzt und trocknet aus
Oft kann mit «Feldhygienegeräten» auch eine Gründüngung ausgesät werden. Diese Saat erfolgt mit dem zweiten oder dritten Durchgang der mechanischen Unkrautbekämpfung. Mit dem kombinierten Arbeitsgang wird der Aufwand reduziert und der Boden rasch wieder begrünt.
Die mechanische Feldhygiene bringt auch viele Nachteile. Wenn die Bearbeitung intensiv und häufig ist, liegen irgendwann nur noch Feinerde oder Pulver oben auf. Der Boden liegt ungeschützt an der Sonne und kann bis zu 60 Grad heiss werden, heisser als Asphalt.
Die Zielkonflikte sind vorhanden. Mit häufigem Bearbeiten kann man die Hygiene verbessern, gleichzeitig wird der Boden geschädigt. Die Feldhygiene sollte also innert kurzer Zeit durchgeführt werden, um dann rasch eine Begrünung anzusäen, die im besten Fall noch von Restfeuchte im Boden profitieren kann. Hierzu braucht es Maschinen, welche perfekt eingestellt werden können, so zum Beispiel bei der Tiefenführung.
Auch bei den Arbeitswerkzeugen gibt es immer weniger Kompromisse. Für flache oder tiefe Arbeitstiefen gibt es passende Scharen. Auch andere Werkzeuge, wie beispielsweise die Crosscutter-Scheibe, die in wenig Erde viel Material einmischen kann und dank Rückverfestigung Unkraut und Ausfallgetreide rasch zum Keimen bringt, wurden entwickelt. Maschinen, die nur halbe Arbeit leisten, kann man bei den heutigen Anforderungen an die Feldhygiene nicht mehr gebrauchen: Es muss jeder Arbeitsgang sitzen.
Bodenfeuchte trotz Bearbeitung erhalten
Mit einer Gründüngung soll der Boden rasch wieder begrünt werden. Mit der zur Fruchtfolge passenden Gründüngung sollen die Störenfriede wie Ausfallgetreide und Unkraut nach einem oder mehreren mechanischen Eingriffen mit der Gründüngung unterdrückt werden. Das ist in der Theorie ganz einfach und sehr überzeugend. In der Praxis ist die Umsetzung oft nicht ganz so entspannt. Häufig ist die Bodentrockenheit in den Sommermonaten gross und die Keimbedingungen für die Zwischenkultur sind nicht optimal.
Die Wasserverdunstung stoppen und vor Erosion schützen
Alle Hersteller erwähnen, dass mit geringer Arbeitstiefe die Wasserverdunstung reduziert wird. Je weniger tief gemischt wird, desto weniger Wasser geht durch Austrocknung verloren. Die Herausforderung der Gerätehersteller liegt darin, trotz wenig Arbeitstiefe Ernterückstände einzumischen, um die Verrottung zu fördern.
Schauen noch einige Ernterückstände aus dem Boden, ist dies kein Nachteil. Diese Resten beschatten den Boden. Der Boden erhitzt sich dabei weniger stark und die Wasserverdunstung nimmt auch ab. Kommt es im Sommer bei einem Gewitter zu Starkregen, bremsen die Rückstände die Regentropfen, was vor Erosion schützt und womit mehr Wasser gespeichert werden kann.
Bei Sommertrockenheit und Hitze verdunstet am Stoppelfeld viel Wasser durch die Bearbeitung. Je geringer die Arbeitstiefe ist, desto geringer ist auch der Wasserverlust.