Im Stall von Michael Brügger aus Madiswil BE stehen 65 laktierende Kühe, welche das ganze Jahr mit dem Mischwagen gefüttert werden. Der Mischwagen steht dafür täglich rund eine halbe Stunde im Einsatz. Zusätzlich werden damit an einem anderen Standort Galtkühe und Jungvieh versorgt. Insgesamt werden also drei verschiedene Mischungen zubereitet. Den Galtkühen und den Jungtieren wird jeden zweiten Tag frisch aufgetischt.
Der Mischwagen hat zwei stehende Schnecken und fasst 15 Kubikmeter. Angetrieben wird er mit einem 80 PS-Traktor. Jährlich verarbeitet das Gespann rund 900 Grassiloballen, sowie zusätzlich Heu vom Stock und Maissilage aus dem Hochsilo.
Gute Pflege der Maschinen und Geräte verhindert Ausfälle
«Ohne den Futtermischwagen wäre ich aufgeschmissen. Aber wenn der Melkroboter oder der Heukran ausfällt, bin ich noch aufgeschmissener», ist sich Michael Brügger bewusst. Bei einem Mischwagen könnte kurzfristig mit einer Ersatzmaschine überbrückt werden. Beim Melkroboter geht dies nicht so einfach. Brügger weiss, dass er auf seinem Betrieb stark von der Technik und deren Funktionssicherheit abhängig ist. Deshalb pflegt er den Melkroboter intensiv, um Ausfälle zu vermeiden. Ansonsten steht ihm für Störungen, die er nicht selbst beheben kann, ein Pikettdienst zur Verfügung. Hier hat er ein grosses Vertrauen, die Situation bereitet ihm keine Bauchschmerzen.
Der Futtermischwagen ist wenig anfällig für Ausfälle. Und wenn der vorgespannte Traktor ausfallen sollte, kann dieser mit einem anderen ersetzt werden. Nicht so der Heukran. Mit diesem wird das Heu und die Siloballen, welche im Aktionsbereich des Krans vorgeführt werden, in den Mischwagen geladen. «Um Betriebsausfälle zu vermeiden, kann man selbst viel tun und vorbeugen. Besonders, wenn man wie wir in hohem Mass von funktionierender Technik abhängig ist.»
Eine Absicherung bei der Energieversorgung war notwendig
Wenn man die Anlagen und Einrichtungen gut pflegt, laufen sie sicher. Das ist jedoch nur das Eine, das Andere ist die Stromversorgung. «Im Jahr 2022 wurde deshalb die Verfügbarkeit von Energie zu meiner grössten Sorge. Ohne Strom läuft hier nichts. Nicht einmal der Mischwagen, wenn der Heukran zur Beschickung ausfällt.» Das Problem löste Michael Brügger mit einem Notstromgenerator. Dieser ist so dimensioniert, dass der gesamte Hof damit versorgt werden könnte. Und für den antreibenden Traktor beschaffte er einen zusätzlichen Dieseltank. «Jetzt habe ich ein Sorglos-Paket», stellt Brügger zufrieden fest.
Die Mechanisierung ist oftmals miteinander verkettet
Es ist kaum möglich, nur eine Maschine als die wichtigste auf dem Betrieb zu bezeichnen. Der Mischwagen ist jedoch so etwas wie der Taktgeber im Milchviehstall. Ohne Fütterung wäre auch keine Melkanlage notwendig.
Das Beispiel von Michael Brügger zeigt jedoch auch, wie eng verkettet die Mechanisierung auf einem Betrieb ist.
Betriebsspiegel der Familie Brügger
Michael Brügger, Madiswil BE
LN: 56 ha
Kulturen: Getreide, Mais, Kunstwiese, Weiden, Siloballenproduktion für Eigenbedarf
Tierbestand: 80 Milchkühe, 50 Stk. Jungvieh
Arbeitskräfte: Vater Heinz und Michael Brügger, 1 Lehrling