Was bisher geschah

- Redaktorin Geraldine Zutter vergleicht auf ihrem Betrieb in Münsingen BE fünf Zuckerrübensorten und kombiniert diesen Vergleich mit zwei Bodenbearbeitungsverfahren. «die grüne» berichtet in jeder Ausgabe, wie sich die Zuckerrüben entwickeln.

- Ein Teil der Parzelle wurde im Mulchsaat-Verfahren angebaut, der andere Teil wurde gepflügt.

- Es wurden je fünf Conviso-Smart-Sorten gesät: Smart Beppina, Smart Edytka, Smart Manja, Smart Rossada, BTS 4825.

- Die Trockenperiode im Juni 2025 setzte den Zuckerrüben stark zu. Über die Kiesadern lagen die Blätter stellenweise am Boden. Im tiefgründigen Boden blieben die Rüben über die ganze Zeit grün.

- Der Rübenrüssler hat bereits Ende Juni seine Eier in die Stängel abgelegt, woraus gefrässige Larven schlüpften.

- Mit der ersten Cercospora-Behandlung wurde bis am 9. Juli 2025 gewartet, bis die Zuckerrüben nach dem Regen wieder die Blätter aufstellten.

Nach der Trockenheitsphase im Juni, welche fast einen Monat lang andauerte, haben sich die Zuckerrüben mittlerweile erholt und die Blätter stehen wieder aufrecht in sattem Grün. Leider sind nicht mehr alle Blätter aufgestanden. Die untersten sind bereits abgestorben, weshalb die Zuckerrüben teilweise neue Blätter bilden mussten.

Besonders in den Teilen mit kiesigem Boden litten die Zuckerrüben stark unter der Trockenheit. Dies ist mittlerweile auch an der Ertragsentwicklung erkennbar (siehe Bild auf der zweiten Seite). Auf diesem Bild sieht man eindrücklich, welchen Einfluss die Bodenbeschaffenheit und das Wetter auf den Ertrag haben. Es handelt sich zweimal um dieselbe Sorte – Smart Rossada, beide Rüben wurden im Parzellenteil mit Mulchsaat ausgegraben. Die kleine Rübe wuchs in einem Parzellenteil mit kiesigem, leichten Boden, während die grosse Rübe aus einem tiefgründigeren Teil stammt.

Grünere Zuckerrübenblätter bei der Mulchsaat

Zwischen den beiden Bodenbearbeitungsverfahren Mulchsaat und Pflug konnten anhand der Rübenkörper optisch bisher noch kaum Unterschiede festgestellt werden, zumal die Bodenbeschaffenheit über die ganze Parzelle ziemlich ungleichmässig ist.

Einzig optisch konnten an den Zuckerrübenblättern leichte Unterschiede festgestellt werden. Während der Trockenheitsphase, als über den kiesigen Stellen fast alle Blätter am Boden lagen, wirkten die wenigen noch stehenden Blätter auf der Seite mit Mulchsaat tendenziell grüner als auf der gepflügten Seite. Im Juli 2025, als alle Blätter wieder grün waren, wirkten auch da die Blätter der Sorten Smart Edytka und Smart Beppina auf der Mulchsaatseite grüner als von denselben Sorten direkt daneben im Pflugverfahren. Dort wirkten die Blätter leicht gelblich.

Möglicherweise verloren die Zuckerrüben im gepflügten Teil aufgrund der grosszügigeren Bodenbearbeitung noch mehr Wasser als bei der Mulchsaat, bei der noch Erntereste auf der Oberfläche lagen.

Ausserdem war wegen der Trockenheit der Reihenschluss auf den kiesigen Stellen nicht mehr gewährleistet, weshalb sich der Ehrenpreis im gepflügten Teil wieder ausbreitete. Möglicherweise hat dieser noch zusätzlich Wasser verbraucht. Auf der Mulch-seite war der Ehrenpreis wegen der vorgängigen Glyphosatbehandlung unproblematisch.

Dafür ist der Bestand in der Mulchsaat teilweise etwas lückiger, da aufgrund der nicht so präzisen Saatgut-ablage nicht alle Pflanzen aufgelaufen sind. Die Zuckerrüben rund um die Lücken haben dadurch mehr Ressourcen wie Licht, Nährstoffe und Wasser zu Verfügung.

Smart Manja, Smart Rossada und BTS 4825 wachsen üppiger

Nebst den sichtbaren Unterschieden der Bodenbearbeitung gibt es auch sichtbare Sortenunterschiede. Die Sorten Smart Manja, Smart Rossada und BTS 4825 zeigen insgesamt bei beiden Bodenbearbeitungsverfahren ein üppigeres und grüneres Blattwerk. Hingegen haben die Sorten Smart Edytka und Smart Beppina wegen der Trockenheitsphase keinen Reihenschluss mehr und sind farblich auch heller grün. Bei den beiden Sorten handelt es sich um CR+-Sorten. Diese sind besonders widerstandsfähig gegenüber Cercospora. Aktuell ist Cercospora aufgrund der eher trockeneren Wetterbedingungen noch kaum ein Problem. Vereinzelt sind kleine Blattflecken zu finden. Die zweite Fungizidbehandlung folgte am 31. Juli 2025.

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Die Rübenrüsslerlarven fressen sich bis in den Rübenkopf

Ein weitaus grösseres Problem stellt der Rübenrüssler dar. Dieser hat seine Eier bereits im Juni in die Stängel abgelegt, woraus Anfang Juli zahlreiche Larven geschlüpft sind. Ende Juli sind diese bereits durch den Stängel in den Rübenkopf vorgedrungen und bohren sich mehrere Zentimeter tief hinein (siehe Bild oben rechts).

Bisher sind die Zuckerrüben noch nicht faul. Es stellt sich aber die Frage, ob es bis zur Ernte zu sekundären Pilzinfektionen kommen kann, die zu Rübenfäule führen.

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Der Sortenvergleich kann am 28. August an der Flurbegehung besichtigt werden.

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