Das Kartoffeljahr 2025 hält für KartoffelproduzentInnen optimistische Aussichten bereit. Dank mehrheitlich guten Anbaubedingungen fällt die diesjährige Kartoffelernte erfreulich aus, wie die Branchenorganisation Swisspatat Ende August 2025 in einer Medienmitteilung kommunizierte.

Der Ertrag und auch die äussere Qualität der Knollen seien dieses Jahr im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlich.

Gute Erträge im Kartoffeljahr 2025 erwartet

«Wir erwarten in diesem Jahr eine gute bis sehr gute Ernte, sowohl qualitativ als auch quantitativ», sagt Christian Bucher, Geschäftsführer von Swisspatat.[IMG 2]

Die Kartoffelpflanzung konnte im Frühling unter idealen Bedingungen erfolgen. «Die Pflanzgutversorgung war in diesem Jahr gut. Es gab bei keinem Segment Engpässe», sagt Bucher. Während die Witterung bis Anfang Juni günstig blieb, setzte die anschliessende Trocken- und Hitzeperiode den Kartoffeln teilweise zu. Der regenreiche Juli brachte jedoch die nötige Erholung.

Im Rahmen der Swisspatat-Ertragserhebung am 18. und 19. August 2025 wurden schweizweit rund 1000 repräsentative Muster relevanter Kartoffelsorten ausgewertet, wobei die Resultate als Basis für die Ernteschätzung 2025 dienen. Ertragstechnisch werden erwartet:

  • Konventionell: Bruttoerträge von durchschnittlich 463 kg/a
  • Bio: Bruttoerträge von durchschnittlich 339 kg/a
  • Gesamternte (konventionell und Bio) von gut 450 000 Tonnen (Mittel der Jahre 2019 bis 2024: 403 000 Tonnen)
  • Mittlere Stärkegehalte von 14,5 % (ca. 1 % tiefer als im Vorjahr)

Bei den konventionellen Kartoffeln liegen die Erträge schätzungsweise 17 % über dem Mittel der letzten fünf Jahre, bei den Bio-Kartoffeln sogar 35 % darüber.

Die äussere Qualität der Knollen sei erfreulich und es sei mit deutlich weniger Mängeln zu rechnen als im langjährigen Mittel. Die festgestellten Hauptmängel sind grüne und faule Knollen, zudem sei die Backqualität teilweise nicht zufriedenstellend und die Stärkegehalte bei einigen Sorten eher tief.

«Wir erwarten in diesem Jahr eine gute bis sehr gute Ernte, sowohl qualitativ als auch quantitativ.»

Christian Bucher, Swisspatat

Richtpreise sind unter dem mittleren Preisband

Die hohen Erträge bei gleichzeitig stabiler Nachfrage führen dazu, dass die Produzentenrichtpreise für konventionelle Kartoffeln in diesem Jahr unter dem mittleren Preisband liegen. Bei den Bio-Kartoffeln bewegen sich die Preise aufgrund der überdurchschnittlichen Erträge am unteren Rand des Preisbands.

Für das Erntejahr 2025 gelten die folgenden Richtpreise:

  • Festkochende Sorten konventionell: Fr. 52.95/100 kg
  • Mehligkochende Sorten konventionell: Fr. 48.65/100 kg
  • Fest- und mehligkochende Sorten Bio: Fr. 92.15/100 kg

Für Veredelungskartoffeln gelten weiterhin die bereits im Vorjahr verhandelten Fixpreise sowie die gelockerten Übernahmebedingungen gemäss Medienmitteilung von Swisspatat vom 10. Juli 2025. Gleichzeitig wurden auch die Übernahmebedingungen für Speisekartoffeln genehmigt. Sie enthalten nur kleinere Anpassungen, die vor allem die Lagerhalter betreffen (Lagerkostenaufschläge). Die neuen Richtpreise und Übernahmebedingungen traten am 1. September 2025 in Kraft.

Bis 2040 auf 80 Prozent der Kartoffelfläche robuste Sorten

Im Rahmen des Projekts «Innovation in der Sortenprüfung zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im Schweizer Kartoffelanbau» testet Swisspatat in Zusammenarbeit mit Agroscope und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) verschiedene robuste Kartoffelsorten in der Praxis. Das Projekt wurde im letzten Jahr abgeschlossen und das Nachfolgeprojekt lanciert. Mit den Projekten wird der Fokus in der Sortenprüfung verstärkt auf Low-Input-Sorten gelegt.

«Wir suchen in der Sortenprüfung explizit nach Sorten, welche eine Robustheit gegenüber Krankheiten und/oder eine Toleranz gegenüber Hitze und Trockenheit aufweisen. Wir erhoffen uns dabei, mehr robuste Kartoffelsorten auf die nationale Sortenliste Kartoffeln aufnehmen zu können. Die Sortenzüchtung und auch deren Vermehrung ist aber ein langwieriger Prozess, weshalb wir in diesem Bereich auch nur mit kleinen Schritten vorwärtsgehen», erklärt Christian Bucher.

Die beiden Projekte sind Teil einer Gesamtstrategie: Die Kartoffelbranche will bis im Jahr 2040 auf 80 Prozent der Flächen robuste Sorten anbauen. In diesem Rahmen wurde Ende 2023 eine Zielvereinbarung mit dem Bund abgeschlossen.

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Anbauflächen sind 2025 gestiegen
Die Kartoffelanbaufläche hat 2025 zugenommen: Mit 11 029 ha liegt sie rund 3 % bzw. 322 Hektaren über dem Vorjahr, wie Swisspatat schreibt. Rückläufig ist hingegen der Bio-Anbau, der sich 2025 auf 992 ha beläuft – ein Minus von 70 ha im Vergleich zu 2024. Auch innerhalb der Segmente kam es zu Verschiebungen: Festkochende Speisesorten wurden tendenziell weniger angebaut, während die Anbauflächen für Frites, Chips und mehligkochende Speisekartoffeln gestiegen sind.