Rund eineinhalb Monate nach der Winterweizenernte am 19. September 2025 wurde nun auch das Soja geerntet. Sowohl die Staffelkultur als auch die Reinkultur wurden am selben Tag geerntet. Der Feuchtigkeitsgehalt vom Soja aus der Staffelkultur lag bei 12,1 Prozent und bei der Reinkultur bei 11,9 Prozent. Trotz der unterschiedlichen Anbauweise und Ertragsausbildung reifte das Soja gleichzeitig ab.

Für das kommende Jahr möchte Reto Minder eine andere Sojasorte wählen, weil die Sorte Arnold die Schoten ziemlich tief ansetzte. «Teilweise konnten wir die untersten Schoten gar nicht dreschen – sowohl in der Reinkultur als auch in der Staffelkultur», erzählt Minder. Die Körner dieser Schoten blieben daher auf dem Feld zurück.

Die Ernte der Staffelkultur-Kombination Winterweizen-Soja ist somit beendet. Gleichzeitig steht schon wieder die Saat der nächsten Staffelkultur vor der Tür.

Zwei Kulturen, zwei Saatzeitpunkte, zwei Gründüngungen

Bereits im Juli 2025 hat sich Reto Minder Gedanken zu Zwischenkulturen und möglichen Gründüngungsmischungen gemacht (siehe «die grüne», Ausgabe 8/25). Denn nach der Ernte ist vor der Ernte. Somit wurden bereits einige Vorkehrungen für den Staffelkulturanbau Winterweizen-Soja getroffen.

Diese Staffelkultur soll dieses Mal nach Tabak angebaut werden. Der Tabak wurde dieses Jahr bereits früh, Ende August 2025, geerntet. Danach hat Reto Minder die Tabakstoppeln gemulcht und Anfang September eine Gründüngung direkt eingesät. «Auch wenn jetzt nur gut ein Monat zwischen der Tabakernte und der Winterweizensaat liegt, wollte ich den Boden trotzdem begrünen», schildert Reto Minder.

Die Tabakstoppeln wurden gemulcht und anschliessend wurde die Gründüngung direkt eingesät. Wegen des Staffelkulturanbaus säte Reto Minder zwei verschiedene Gründüngungsmischungen ein – jeweils zwei Reihen Phacelia und Guizotia und zwei Reihen UFA No-Till.

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In die Reihen mit der UFA-No-Till-Mischung wurde am 10. Oktober 2025 der Winterweizen eingesät. Die Reihen mit dem Phacelia-Guizotia-Gemisch bleiben bestehen, bis dort im Frühling das Soja in die Schächte zwischen dem Weizen eingesät wird. Die Pflanzen der UFA-No-Till Mischung sowie die Guizotia werden abfrieren. Die Phacelia wird wahrscheinlich überwintern, da sie erst spät gesät wurde und somit im vegetativen Stadium einwintert.

Für die Wahl der Gründüngung gab es aber nur wenige Möglichkeiten. Die Gründüngung sollte wegen des Rosenkohls in der Fruchtfolge keine Kreuzblütler enthalten, wegen des Weizens im Staffelkulturanbau keine Gräser, wegen des Sojas keine Leguminosen und zusätzlich spätsaatenverträglich sein. Deshalb entschied sich Reto Minder für das Phacelia-Guizotia-Gemisch.

Die Fläche ist aber nicht ganz unkrautfrei, da sich Ehrenpreis und einjähriges Rispengras zwischen den Gründüngungspflanzen breitmachen konnten. «Ich bin noch nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Möglicherweise muss ich noch eine Korrekturbehandlung vornehmen», erklärt Minder. Im Weizen in Kombination mit der Staffelkultur Soja ist das Herbizid mit dem Wirkstoff Flufenacet am besten geeignet. Jedoch wird dieses bald verboten werden und ein alternatives Mittel steht noch nicht in Aussicht.

Der Körnermais ist bald erntereif

Bei der Staffelkultur Zuckerrüben-Körnermais hat sich auch einiges entwickelt. Wegen der ersten Frostnacht Anfang Oktober wurde der Körnermais bereits gelb und reift dank der hohen Temperaturen rasch ab. Die Blätter der Zuckerrüben hingegen sind immer noch ziemlich grün. Langsam macht sich aber Cercospora breit. Vermehrt sind Blattflecken in den Extenso-Rüben sichtbar. Krankheiten wie SBR und viröse Vergilbung sind hingegen kaum zu beobachten.

Der Rübenrüssler hat auch die Zuckerrüben im Staffelkulturanbau befallen, es sind aber nur wenige Einstichstellen zu beobachten. In der nächsten Ausgabe wird über die Körnermaisernte aus dem Staffelkulturanbau Körnermais-Zuckerrüben berichtet.

Weitere Informationen

Was bisher geschah

«die grüne» berichtet laufend, was im Ressourcenprojekt Staffelkulturen passiert, und begleitet die beiden Kulturkombinationen Weizen-Soja und Zuckerrüben-Körnermaisvon der Saat bis zur Ernte auf dem Betrieb von Reto Minder aus Jeuss FR.

Das Soja im Staffelkulturanbau litt unter der Wasserkonkurrenz durch den Winterweizen während der Blütezeit. Deshalb setzte es weniger und kleinere Schoten an im Vergleich zum Soja in Reinkultur.

Bei der Staffelkultur-Kombination Zuckerrüben-Körnermais waren die Blätter der Extenso-Rüben immer noch ziemlich grün.

Die Blätter vom Körnermais zeigten einen leichten Stickstoffmangel. Trotz ausreichender Düngung konnte der Mais wegen des Wassermangels im Juni den Stickstoff nicht vollständig aufnehmen.