Kurz & bündig
- Martin Abderhalden hat in seinem Stall einen elektrisch betriebenen Hochdruckreiniger fix installiert.
- Die Grundreinigung führt er dreimal jährlich durch, sie dauert drei bis vier Stunden.
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Martin Abderhalden (48) macht keine halben Sachen: Für die Stallreinigung mit dem Hochdruckreiniger setzt er die Schutzbrille auf. «Die Sicht ist mit der Zeit etwas eingeschränkt, dafür habe ich nichts in den Augen», erklärt der Landwirt. [IMG 4]
Im Stall ist es trotz Reinigung mit heissem Wasser kühl, Abderhalden hingegen friert nicht. Die intensive Reinigung gibt warm. Sinn und Zweck: den Stall sauber und frei von Keimen halten, welche die Gesundheit seiner 36 Milchkühe und 16 Mastmuni gefährden können. Zudem sinke der Fliegendruck, wenn der Stall sauber sei, sagt Abderhalden.
Für eine Grundreinigung entfernt Abderhalden zuerst sämtliches loses Material, er wischt mit einer Kehrmaschine den Futtertisch und das Tenn sauber. Bei Bedarf kommen Besen und Schaufel zum Einsatz.
Danach befeuchtet Abderhalden mit kaltem Wasser und der Flachstrahldüse des elektrisch betriebenen Kärcher-Hochdruckreinigers alles, was er intensiv reinigen will. Dann hat die Schaumlanze mit dem Reinigungsmittel aus der Kärcher-Natural-Linie ihren Auftritt: Schaum haftet gut an Oberflächen und kann so besser einwirken. [IMG 6]
Damit sind bereits alle vier Faktoren des «Sinnerschen Kreises» erfüllt, die den Wirkungsmechanismus einer Reinigung beschreiben:
- Mechanik (Hochdruckreiniger)
- Chemie (Reinigungsmittel)
- Zeit (Einwirkdauer variiert je nach Reinigungsmittel)
- Temperatur (Heisswasser bringt bessere Reinigungsleistung)
Nach der Einwirkzeit von fünf bis zehn Minuten wird es warm: Abderhalden greift zum Heisswasser-Hochdruckreiniger, öffnet die Fenster und wäscht den nun gelösten Dreck samt dem Schaum von Decke, Wänden und Boden.
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Jedes Jahr drei intensive Stallreinigungen
Alles in allem dauert die Prozedur drei bis vier Stunden, je nach Aussentemperatur. Abderhalden wäscht den Stall dreimal pro Jahr intensiv: im Herbst vor dem Einwintern, im Frühling, wenn die Tiere regelmässig auf der Weide sind, und im Sommer, falls der Fliegendruck hoch ist.
Neben der breiten Flachstrahldüse kommt bei hartnäckigem Dreck auch die Schmutzfräse zum Einsatz, ein rotierender Aufsatz für die Hochdruckreinigerlanze.
Ist der Stall fertig gewaschen, holt Martin Abderhalden den Laubbläser: Er bringt damit möglichst viel Wasser Richtung Güllegrube. Die Fenster und das Tor bleiben offen, Abderhalden stellt den Lüfter an. Ziel ist, den Stall wirklich trocken zu bringen – auch, um Gnitzen vorzubeugen, welche die Blauzungenkrankheit übertragen können. [IMG 5]
Die Fliegenplage hat Abderhalden dank Hygiene und eines Aufgiessmittels des Tierarztes im Griff. Zur Hygiene gehört, dass Abderhalden im Frühling 2025 Weisselkalk einsetzen will. Abderhalden hat den Stall mehrfach mit Dispersion gestrichen, doch die Farbe haftet im fast 40-jährigen Stall schlecht. Im Winter sei es nicht ganz einfach, ihn 12 Grad warmzuhalten: Die Luftfeuchtigkeit ist trotz Wärmepumpe, welche die Stallluft absaugt, hoch.
Der Hochdruckreiniger ist fix installiert und stets griffbereit
2021 hat er den Anbindestall in einen Laufstall umgebaut. Der umgebaute Stall hat einiges an schmalen Stellen, daher sei für die Reinigung der Hochdruckreiniger perfekt, sagt Abderhalden. Der an der Wand installierte Kaltwasser-Hochdruckreiniger hat einen 30 m langen Schlauch und ist stets griffbereit. «Da ich ihn nicht jedes Mal holen und einstellen muss, sondern fix im Stall habe, brauche ich ihn auch», sagt er. Der Heisswasser-Reiniger ist mobil und ebenfalls griffbereit.
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Kalkstreue und Stroh bringen Staub mit sich, deshalb reinigt Abderhalden mit dem fest installierten Hochdruckgerät einmal pro Woche gründlich, den Melkstand täglich.
Und die Fenster, die bei der Reinigung mit heissem Wasser nass geworden sind? Da hat das Betriebsleiterpaar Martin und Fränzi Abderhalden unterschiedliche Methoden: Martin Abderhalden putzt mit einem Reinigungssauger, Fränzi Abderhalden bevorzugt Mikrofasertücher.
Betriebsspiegel der Familie Abderhalden
Fränzi und Martin Abderhalden, Niederhelfenschwil SG
LN: 26,5 ha, 40 a Wald
Kulturen: Weizen, Silomais, Kunst- und Naturwiesen
Tierbestand: 63 Stück Rindvieh (Milchkühe und Mastmunis)
Arbeitskräfte: Betriebsleiterpaar
Schritt für Schritt
Bei der Reinigung gibt es grundsätzlich vier Parameter, den «Sinnerschen Kreis»: Zeit, Mechanik, Temperatur und Chemie.
Planung spart Zeit und Geld: Sind die nötigen Geräte und Mittel überhaupt vor Ort? Gab es Krankheiten, die eine Desinfektion einer Fläche nötig machen?
Bei einer intensiven Grundreinigung gibt es diese Schritte:
Wände und Absperrungen abfegen: Staub schafft Nährböden für Keime und Pilze.
Grobreinigung: Der grobe Schmutz wird mit Besen und Schaufel entfernt. In Einstreuställen wird ausgemistet. Dies geht mit einem Hoflader am einfachsten.
Stall befeuchten: Fenster öffnen, damit die Luftfeuchtigkeit entweichen kann. Mit dem Hochdruckreiniger den Schmutz gründlich befeuchten.
Reinigungsmittel: Mit einer Schaumlanze einen Reiniger anbringen und einwirken lassen.
Heisswasser: Den gelösten Schmutz und den Schaum mithilfe des Heisswasser-Hochdruckreinigers entfernen.
Abschluss: Den Stall trocknen lassen.