In der Ferkelproduktion leisten Muttertiere mit gesunden Klauen mehr Laktationen, haben weniger Saugferkel-Verluste und verlieren während der Säugezeit auch noch weniger Körperreserven. Trotzdem ist das Management der Klauengesundheit in der Schweinehaltung noch lange nicht so stark im Fokus wie in der Rinderhaltung.

Die Schweineklaue ist ein komplexer Aufbau aus Knochen, mehreren Hautschichten und unterschiedlichen Hornstrukturen. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Klauenbereichen sind besonders anfällig für Risse und Spalten. Dazu verteilt sich das hohe Gewicht der Mutterschweine auf relativ wenig Auftrittsfläche, was zu grossen Belastungen führt. Die Klaue ist überwiegend an weiche Böden angepasst und braucht dennoch eine Unterlage, welche genügend Abrieb bietet.

Zwei bis drei Würfe mehr dank gesunden Klauen

So vielschichtig wie der Aufbau der Klaue sind auch die Möglichkeiten, welche die Klauengesundheit verbessern können. Zwei davon sind die regelmässige Untersuchung und die Pflege der Klauen – ein Aufwand, der sich auszahlt. Gemäss Erfahrungen aus der Praxis kann dies die Nutzungsdauer um zwei bis drei Würfe erhöhen.

Die «üblichen Verdächtigen» wie Stallbau, Management, Fütterung und Genetik dürfen auch nicht ausser Acht gelassen werden. Verschiedene Fachleute aus der Branche haben diese breite Thematik für die Praxis zusammengefasst und das empfehlenswerte Merkblatt «Klauengesundheit von Zuchtsauen» erarbeitet. Es kann im Info-Corner auf der Website der Suisag abgerufen werden.