Der Quartier-Hofladen im a+ Hilfsmittelshop des Samaritervereins Thun wurde erst im Dezember 2020 eröffnet. «Schon nach wenigen Wochen haben wir aber Stammkunden, vor allem aus dem Quartier – aber auch aus anderen Teilen der Stadt Thun», erklärt Veronika La Scalia-Ogi, Co-Präsidentin des Samaritervereins Thun.

Der Samariterverein hat im Westquartier der Stadt Thun in einer eigenen Liegenschaft einen Hilfsmittelshop, in dem er Krankenmobilien aller Art vermietet oder verkauft. Von kleineren Alltagshilfen über Rollatoren und Rollstühle bis zu Pflegebetten.

Engagierte Samariterinnen gründen den Quartier-Hofladen im a+ Hilfsmittelshop in Thun

Neu hat das engagierte Samariterinnen-Team einen Selbstbedienungs-Quartier-Hofladen eingerichtet. «Auf Wanderungen bin ich an Landwirtschaftsbetrieben vorbeigekommen, die einen Hofladen betreiben», erzählt Veronika La Scalia-Ogi. «Und jedes Mal habe ich gestaunt, was die Bäuerinnen neben ihren vielen und strengen Aufgaben in Haus und Hof für ihren Hofladen leisten.»

Dossier Jahresthema 2021 «Hand in Hand» – die Serie zum Thema Zusammenarbeit Wednesday, 27. January 2021 La Scalia-Ogi fragte LandwirtInnen und Bäuerinnen aus der Region an, ob sie an einem zusätzlichen Absatzkanal interessiert wären. Und hat heute schon sechs Lieferanten für den Quartier-Hofladen.

Angeboten werden je nach Saison landwirtschaftliche Produkte vom Alpkäse über Eier und Kartoffeln bis zu Trockenwürsten in Selbstbedienung. Rind- und Lammfleisch ist auf Bestellung erhältlich.

Die umsatzstärksten Produkte im Quartier-Hofladen im a+ Hilfsmittelshop des Samaritervereins Thun

  • Steffisburger Milch
  • Trockenwurst, inkl. Ziegenwurst
  • Käse, inkl. Ziegenkäse
  • Eier
  • Konfitüre und Eingemachtes

Die Lebensmittel sind am Eingang des Hilfsmittelshops in grossen Schränken gelagert. Im Winter besorgt die Natur die Kühlung, für die wärmeren Monate steht ein grosser Kühlschrank bereit.

 

Quartier-Hofladen im a+ Hilfsmittelshop des Samaritervereins Thun

Die wichtigsten Kennzahlen vom Quartier-Hofladen im a+ Hilfsmittelshop des Samaritervereins Thun

Gründung: Dezember 2020
Standort: a+ Hilfsmittelshop, 3600 Thun
Träger: Samariterverein Thun
Website: Samariterverein Thun
ProduzentInnen: 9 LandwirtInnen und Bäuerinnen

Die ProduzentInnen

  • Rahel Amstutz, Biohof Homberg (Mehl, Lammfleisch, Trockenwurst)
  • Irene Hübscher, Weid-Hof (Konfi)
  • Hanspeter Iseli, Hof Glütsch (Käse)
  • Hansruedi Peter, Hof Schlafhus in Steffisburg (Milch, Glace, Kartoffeln, Eier)
  • Jürg Schenk, Ziegenhof in Homberg
    (Ziegen-Frischkäse, Ziegen-Frischfleisch und Ziegen-Wurstwaren)
  • Esther Zaugg, Schärmehof in Schwendibach (Wurst, Käse, Dörrobst und Eingemachtes, Bretzeli)
  • Demnächst auch Gemüse und Zöpfe

Die «Steffisburger Milch» als «Türöffner» für den Hofladen im Quartier

Das Inkasso wird durch das Personal des Hilfsmittelshops besorgt. Gleich nach der Eröffnung macht der Hofladen 600 Franken Umsatz pro Monat. Und das ohne Werbung. «Fast ohne Werbung», ergänzt Veronika La Scalia-Ogi, «am ersten Tag haben wir im Quartier 100 Milchflaschen aus Glas verteilt.»

Denn im Quartier-Hofladen von Thun wird auch «Steffisburger Milch» vom Hof Schlafhus verkauft. Landwirt Hansruedi Peter bringt jeden zweiten Tag hygienische Milchbeutel vorbei, die je zehn Liter «Steffisburger Milch» fassen. Die Mitarbeiterinnen des a+ Hilfsmittelshops können diese Milchbeutel unkompliziert in den gekühlten Milchautomaten stellen kann.

Die Konsumenten können die pasteurisierte Vollmilch selbst am Milchautomaten «abzapfen». So werden im Quartier-Hofladen schon nach wenigen Wochen bis 15 Liter Milch pro Tag verkauft. Das Ziel sind ungefähr 30 Liter Milch pro Tag.

Die «Steffisburger Milch» hat in der Region am Thunersee schon einen guten Namen, in den ersten zweieinhalb Jahren wurden rund 100 000 Liter Milch «abgezapft» (unser Bericht zur «Steffisburger Milch»). Deshalb kann der Samariterverein Thun auf teure Werbung verzichten und mit den personellen Ressourcen des Hilfsmittelshops die Marge auf tiefe 15 Prozent beschränken.

«Für den Samariterverein Thun und für uns LandwirtInnen und Bäuerinnen ist der Quartier-Hofladen eine Win-Win-Situation», erklärt Esther Zaugg vom Schärmehof in Schwendibach stellvertretend für ihre Kolleginnen.