Zu beachten
Saatgut
Das BLW gibt die Mischungen vor (Grund- und Vollversion).
Das Saatgut kostet:
- 1100 bis 1600 Franken/ha für eine Buntbrache
- 650 bis 750 Franken/ha für eine Rotationsbrache
Arbeitsaufwand
- 30–50 Stunden/ha
Beiträge
- 3800 Franken/ha Buntbrache
- 3300 Franken/ha Rotationsbrache
Verpflichtungsdauer
- Buntbrache mind. 3, max. 8 Jahre (Verlängerung möglich)
- Rotationsbrache mind. 1, max. 3 Jahre (in Fruchtfolge integriert)
Eine Buntbrache ist aufwändig: «Wer nicht bereit ist, gleich viel Arbeit für eine Hektare Buntbrache wie für eine Hektare Weizen aufzuwenden, sollte es lieber sein lassen», sagt Hans Ramseier, langjähriger Professor für Pflanzenschutz und ökologischen Ausgleich an der HAFL.
Neben dem Arbeitsaufwand gilt es, sich die Fruchtfolge zu überlegen: Denn eine Buntbrache bleibt vier Jahre auf derselben Fläche, eine Rotationsbrache wird während maximal drei Jahren in die Fruchtfolge integriert. Wo passt es, damit die Anbaupausen der anderen Kulturen eingehalten werden können?
Buntbrachen mögen weder vernässte noch verdichtete Böden und keine schattigen Standorte. Waldränder sind ungeeignet. Am besten sind magere, leichte, steinige und trockene Böden. Um die Feldhasen zu schützen, die sich in Buntbrachen wohl fühlen, sollten sie nicht entlang von stark befahrenen Strassen und stark besuchten Spazierwegen (Hunde, Blumenpflücker) angelegt werden.
Im Frühling säen gibt die schönere Brache
Eine Frühlingssaat gibt eine schönere Brache als eine Herbstsaat. Wegen den wärmekeimenden Unkräutern sollte nicht zu spät gesät werden. Wenn erst Mitte Mai gesät wird, besteht ein Verunkrautungsrisiko durch Hirse, Gänsefuss/Melde oder Amaranth. Bei fetten, humosen Standorten mit hohem Unkrautdruck ist es besser, im Herbst anzusäen.
Bei einem hohen Unkrautdruck ist eine Buntbrache als BFF-Element ungeeignet. «Eine Buntbrache darf nach der Aufhebung nicht mehr Probleme verursachen, als vorher auf der Fläche waren», warnt Hans Ramseier. Deshalb: Keine Flächen mit Disteln oder hohem Blackendruck als Buntbrache wählen.
Ebenfalls zu beachten: Wegen dem hohem Stickstoff-Nachlieferungsvermögen durch die Leguminosen in der Mischung keine Brache nach Kunstwiese ansäen.
Die Mischungen werden vom BLW vorgegeben: Die Vollversion enthält etwas mehr Arten und ist 50 Prozent teurer, der Flächenbeitrag bleibt derselbe. Hans Ramseier empfiehlt die Vollversion wirklich nur bei mageren, sonnigen Standorten: «Wir erzielten mit der Grundversion schöne bis sehr schöne Buntbrachebestände. Die Vollversion in gut versorgten Böden einsetzen ist schade und nicht sinnvoll.»
Den Boden für die Buntbrache vorbereiten wie für eine Getreidesaat
Bei der Saat sollte die Bodenbearbeitung nicht zu fein sein, sondern so, als würde man ein Getreidesaatbeet vorbereiten. «Es lohnt sich, die erste Bodenbearbeitung etwas früher durchzuführen, um anschliessend vor der Saat noch eine Unkrautkur machen zu können», so Ramseier. Ganz wichtig ist dann das Walzen während oder nach der Saat. Nach der Saat folgt die Pflege: Im ersten Jahr ist bei grossem Unkrautdruck ein Säuberungsschnitt erlaubt. Ab dem zweiten Standjahr ist ein Schnitt (oder Mulchen) auf der Hälfte der Fläche zwischen dem 1. Oktober und 15. März erlaubt.
Ein Säuberungsschnitt ist entscheidend, gerade wenn unter eher schlechten Bedingungen gesät werden konnte. Der Säuberungsschnitt sollte dann erfolgen, wenn eine starke Bodenbedeckung durch weissen Gänsefuss, Melde oder Amaranth erfolgt (später Frühling/Sommer). Der Schnitt sollte nicht zu tief erfolgen (6 bis 8 cm). Das Schnittgut kann abgeführt oder liegen gelassen werden. Wichtig ist, dass Licht durchdringen kann, damit Wildblumen aufwachsen können.
Ab dem zweiten Standjahr sollte jährlich konsequent die Hälfte der Fläche gemäht werden. Der Schnitt sollte nicht zu spät im Herbst erfolgen, ideal ist Oktober. Wenn zu spät gemäht wird, haben sich Insekten nämlich bereits Überwinterungsplätze in den Stängeln gesucht und würden zerstört. Mulchen ist erlaubt, aber ökologisch gesehen weniger sinnvoll.
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Danach sollte auf der gemähten Fläche eine Bodenbearbeitung erfolgen. Am besten ist Ende Februar. Wenn der Boden schön abgetrocknet ist, soll die Buntbrache mit dem Grubber oder Zinkenrotor 8 bis 10 cm tief bearbeitet werden.
«Es muss braun aussehen, dann ist es gut», erklärt Hans Ramseier. Die Fläche dürfe wie nach der Stoppelbearbeitung aussehen. Mehrjährige Arten wie der Rainfarn gehen nicht kaputt, gleichzeitig werden einjährige Arten zum Keimen angeregt. Durch diese Massnahme kann die Qualität der Brache erhalten werden. Ein Schnitt ohne folgende Bodenbearbeitung fördert die Vergrasung.
Bei bei hohem Unkrautdruck eher auf Rotationsbrache setzen
Wichtig ist die Unkrautkontrolle. Blacken sollten bereits Ende Februar, Anfang März kontrolliert werden, da man diese später kaum mehr sieht. In einem späteren zweiten Durchgang sollte man den Befall durch Disteln kontrollieren.
Ein sorgfältiges Unkrautmanagement braucht auch die Rotationsbrache. Die ist je nach Dauer bei hohem Unkrautdruck besser geeignet als die Buntbrache. Bei der Rotationsbrache ist ein Schnitt zwischen dem 1. Oktober und 15. März erlaubt. «Den Pflegeschnitt kann man sich bei der Rotationsbrache sparen, da diese nur maximal drei Jahre stehen bleibt», erklärt Hans Ramseier. Mulchen wäre erlaubt, sei aber ökologisch nicht sinnvoll.
Bei einer Rotationsbrache eignet sich Mais als Folgekultur
Der Umbruch erfolgt bei einer einjährigen Rotationsbrache frühestens am 15. Februar des dem Beitragsjahr folgenden Jahres. Bei einer zwei- bis dreijährigen Rotationsbrache erfolgt der Umbruch frühestens am 15. September des zweiten bzw. dritten Beitragsjahres.
Die beste Folgekultur ist Mais. Daher ist der Frühling ein guter Umbruchzeitpunkt. Andere Sommerkulturen wie Kartoffeln, Feldgemüse oder Zuckerrüben sind nicht empfohlen. Es besteht die Gefahr von Schneckenfrass oder in Zuckerrüben der Durchwuchs von Malve. Malve kann nur mit dem Pflanzenschutzmittel «Debut» bekämpft werden. Zum Umbruch der Brache ist der Pflug gut geeignet. Falls Mais im Direktsaatverfahren gesät werden soll, sollte man die Brache zuerst mähen oder mulchen, dann aufwachsen lassen und anschliessend mit Glyphosat behandeln.
Ökologisch wertvolle, aber aufwändige Buntbrache
Weil eine Buntbrache mehr Arten enthält und länger stehen bleibt als die Rotationsbrache, ist sie ökologisch wertvoller. Buntbrachen fördern verschiedenste Arten, darunter Bodenbrüter wie Feldlerche, Goldammer, Schwarzkehlchen, Grauammer, Braunkehlchen sowie den Feldhasen, Wiesenameisen und Wildbienen.