Einige Sorten der Apfel-Züchtungsarbeit von Agroscope sind sehr erfolgreich, wie zum Beispiel die Sorte ‹Maigold›. Sie wurde 1944 gekreuzt, 1964 herausgegeben und belegte bis vor wenigen Jahren stets die vorderen Plätze in der Anbau-Statistik Schweizer Tafelapfel-Sorten.
Heute ist die Agroscope-Sorte ‹Milwa› in der Schweiz und international von Bedeutung. ‹Milwa› stammt wie die feuerbrand- und schorfrobuste Sorte ‹Ladina› und zahlreiche weitere Züchtungen aus der Hand von Markus Kellerhals und seinem Team.
Agroscope entwickelt nicht nur Sorten, die sich auf dem Weltmarkt behaupten sollen, sondern auch Sorten, die spezifische Bedürfnisse abdecken, wie zum Beispiel für den Bio-Anbau. Geeignete Neu-Züchtungen werden gleichzeitig für die Hochstamm- bzw. Verarbeitungsnutzung getestet.
Jährlich werden in Wädenswil rund 20 bis 30 Kreuzungs-Kombinationen mit Äpfeln für verschiedene Projekte durchgeführt. Daraus entstehen rund 12 00 Sämlinge.
Bereits kurz nach der Aussaat beginnt die erste Selektion, indem die Sämlinge im Gewächshaus mit Apfelschorf (Venturia inaequalis) infiziert werden. Nur Pflanzen, die dagegen resistent sind, kommen dann Mitte Mai, rund vier Monate nach der Aussaat, in eine Topfanlage im Freiland.
Im Herbst werden sie dort auf Robustheit gegenüber Mehltau (Podosphaera leucotricha) und Blattfall-Krankheit (Marssonina coronaria) getestet.
Wenn sie auch diesen Test bestanden haben, wird pro Nachkomme ein
Baum hergestellt.
Anschliessend folgen mehrere Auslesen mit Kriterien wie Produktivität und Fruchtqualität. Bei Sorten, die sich
für den Hochstamm-Anbau zur Mostobst-Produktion eignen,
wird auch die Saftqualität geprüft.
Für die Markteinführung der Agroscope-Obstsorten in der
Schweiz und international ist die VariCom GmbH zuständig.
‹Milwa›, ‹Diwa› oder ‹Junami›?
‹Milwa› ist eine Apfelsorte aus dem Züchtungs-Programm von Agroscope in Wädenswil, welche 2002 der Öffentlichkeit vorgestellte wurde. Es ist eine Kreuzung aus ‹Idared›, ‹Maigold› und ‹Elstar› die im In- und Ausland sehr gut Anklang fand. In der Schweiz darf ‹Milwa› von jedem Produzenten angebaut werden.
Im Handel werden die Früchte unter dem Markennamen ‹Diwa› verkauft. Im Ausland wird sie als Club-Sorte unter dem Namen ‹Junami› geführt. Dies aufgrund einer Initiative der niederländischen Obstbranche.
Für Sorten werden nur Züchterlizenzen bezahlt, bei Marken ist die Lizenz auch an eine bestimmte Menge gebunden und bei Club- Sorten müssen zusätzlich noch bestimmte Qualitäts-Eigenschaften eingehalten werden.