Die Familie Schmid aus dem freiburgischen Granges-Paccot führt ihren Betrieb seit 1997 biologisch. Daher erstaunt es nicht, dass Christoph Schmid den Striegel als wichtigste Maschine in seinem Maschinenpark sieht.

Er hat zwar auch andere Geräte und Traktoren, ohne die der Betrieb heute kaum bewirtschaftet werden könnte. So leistet beispielsweise ein 300er Fendt mit Frontlader jährlich über 600 Betriebsstunden. Sämtliches Futter wird in Ballen gelagert und mit dem Traktor rangiert. Dennoch, der Striegel bewährt sich seit Jahrzehnten nicht minder. Christoph Schmid kaufte diesen als seine erste Maschine und zwar noch bevor er auf seinem Betrieb begann biologisch zu produzieren. Die Arbeitsbreite liegt bei sechs Metern und die Seitenteile können für den Strassentransport aufgeklappt werden.

Christoph Schmid hat die passende Striegel-Strategie gefunden

Abo Im biologischen Anbau sind die Ansprüche an die Bewirtschaftung grösser, um hohe Erträge mit guter Qualität zu ernten. Diese Herausforderung schätzt Perler. Ertragsstarker Bio-Ackerbau Andreas Perler macht Bio-Ackerbau in bester Qualität Tuesday, 11. October 2022 Schmid realisierte schnell, dass es beim Striegeln eine gute Strategie braucht, welche man jedoch jedes Jahr den Umständen wie dem Wetter oder dem Zustand der Kulturen anpassen muss. Was man heute weiss, machte er bereits vor über 20 Jahren, indem er den Striegel im frühen Pflanzenstadium einsetzt. Unerwünschtes Beikraut wird so nicht nur leichter ausgerissen, sondern auch durch Verschüttung von losgelöster Erde getroffen und unterdrückt.

«Beim Einstellen des Striegels muss man sich viel Zeit nehmen. Es ist wichtig, dass man den Punkt findet, an dem die Zinken intensiv wirken und das Getreide nicht ausgerissen wird. Danach kann man zügig zufahren und bloss nicht mehr nach hinten schauen. Dort sieht es meist schrecklich aus, weil auch das Getreide verschüttet wird. Davon darf man sich jedoch nicht schocken lassen, die Hauptkultur erholt sich rasch davon.» Das schwächere Beikraut wird allerdings härter getroffen und kann sich im Idealfall nicht mehr erholen.

Die Bestockung wird angeregt und Stickstoff mineralisiert

Getreide muss in jedem Fall vor dem Bestocken gestriegelt werden, sobald der Boden etwas abgetrocknet ist. Dadurch wird die Bestockung angeregt, was die Pflanzenbelastung durch den Striegel kompensiert. Zudem wird der Stickstoff mineralisiert. Christoph Schmid könnte sich jedoch vorstellen, in Zukunft das Verfahren mit dem Hackstriegel mit einem Rollstriegel zu ergänzen. Der Wirtschaftlichkeit wegen würde er eine solche Maschine jedoch nur zusammen mit anderen Landwirten kaufen, mit denen bereits andere Maschinen überbetrieblich genutzt werden.

Bei den Maschinenkosten hat Christoph Schmid eine klare Meinung: «Maschinen, die jederzeit zur Verfügung stehen und zuverlässig funktionieren müssen, haben meist auch eine gute Auslastung und da sollte man beim Investieren nicht knausrig sein.»

Bei allen anderen Gerätschaften achtet er hingegen auf eine überbetriebliche Nutzung. Beim Futterbau würde dies sehr gut funktionieren, wenn sich Landwirte mit eigenen oder gemeinsamen Maschinen überbetrieblich ergänzen.

Zum Beispiel, wenn einer bei sich und dem Nachbar mäht und der Nachbar dafür alle Flächen kreiselt: «So laufen Maschinen effizient und man kommt auf hohe Flächenleistungen.»

Betriebsspiegel der Familie Schmid

Christoph und Ruth Schmid, Granges-Paccot FR

LN: 36 ha, Alp mit 27 NSt
Kulturen: Weizen Dinkel Speisehafer Brot-Triticale, Emmer, Roggen, Speisesoja, Tafelobst, 12 ha Bio-diversitätsförderfläche, 1,5 ha Hecken, Agroforst
Tierbestand: 25 Mutterkühe
Weitere Betriebszweige: Verarbeitung und Direkt-vermarktung, eigene Getreidemühle, Mostpresse, Früchte-Gemüseabos
Arbeitskräfte: 2 Lehrlinge/Praktikanten,1 Teilzeitangestellte plus Betriebsleiterehepar, saisonale Aushilfen, Ferienleute auf der Alp